Hier gibt's - wie bei einem Tagebuch - immer wieder Neues aus dem Alltag des veganen Kochens, des veganen Alltags und der Veganwirtschaft.
Netter Besuch hatte sich angemeldet für den sommerlichen letzten Sonntag im August - ein Lunch wurde versprochen.
Uff... - wie sollte ich dieses Versprechen einlösen?
Daraus entstand nun (ganz problemlos) eine Schüssel Buntes und Leckeres für jeden: eine „Bowl“!
So sah dann diese „vegane Mangelernährung“ aus...:
Die Besucher waren voll des Lobes - und der Koch weiß nun, wie „Bowl“ funktionieren kann!
Dieses Abendmahl sieht so aus, als habe man halt ein paar Nudeln und Champignons mit Rindfleischstreifen zusammen gebraten.
Dann wäre es ein ganz gewöhnliches warmes Abendessen, wie man es in manchen Haushalten so kennt: schnell gekocht - satt gemacht.
Was genau liegt hier auf dem Teller?
Champignons, Kichererbsen, Karotten, Erbsen, Zwiebeln, Kartoffelstärke, Sonnenblumenöl und Rapsöl, Pfeffer, Salz, Knoblauch, Ingwer, Kardamom, Chili und Essig.
Wer hat's gemacht?
Künstliche Inhaltsstoffe, vor denen die Gegner der gesunden veganen Ernährung stets warnen.
Mehr als das - eine wohltuende Mahlzeit...! :-)
Diese Frage kennen viele Veganer. Eine persönliche Antwort...
Fleisch„ersatz“produkte werden von vielen als purer Unsinn betrachtet.
„Iss doch einfach in Naturform das, was da drin steckt: Gemüse, Getreide, Obstbestandteile, Gewürze!“
Ja, sicher, gerne und meistens - aber warum nicht auch immer mal wieder etwas, das so aussieht und schmeckt wie vom Tier, obgleich keines dafür „geopfert“ werden musste...?!?
Bei meinem letzten Geburtstag gab es entsprechende Kommentare - und die hartnäckige Verweigerung, solche rein pflanzlichen Nahrungsmittel zu probieren: „Ich esse nur, was echt ist!“
Das liegt mir heute noch quer im Magen.
Die Verweigerung von „Fleischersatz“ ist offensichtlich apologetischer Bestandteil jenes weit verbreiteten Irrglaubens, zu dem die vermeintliche Gesundheit und Unbedenklichkeit des Verzehrs von Aas zählen.
Leberwurst bestand jedoch noch nie aus Leber, Hähnchen ist immer schon üblicherweise Hühnchen, und Bratwurst oder Frikadellen beinhalten so viel Abfall und Giftiges, dass dem wirklich auf ein gesundes Leben orientierten Zeitgenossen jedes Verständnis dafür fehlen müsste, warum andere Zeitgenossen sich damit in Kenntnis aller Bedenken bedenkenlos zustopfen.
Dennoch werden die märchenhaften Behauptungen vom gesunden Fleisch, der Lebenskraft durch Milch und der wertvollen Ernährung mit Fischen weitererzählt.
Das geht sogar so weit, dass „Milch“ tierlichen Ursprungs sein muss, nicht aber von Hafer, Soja, Reis, Mandeln etc. gewonnen werden könnte. Hallo Fake-Leberwurst...! Oder auch Fake-Teewurst...
Die Nutzung tierlicher Bestandteile für Genuss und Nahrung ist seit jeher so voller Lügen, dass der Veganer sich nur wundern kann, wenn andere immer noch an „Echtes“ vom Tier glauben.
Das Soja-Geschnetzelte dieses Abends ist letztlich die echtere und bessere Variante. Es ist ein Imitat, kein Ersatz!
Hier ist nämlich klar, dass dafür kein Lebewesen leiden und umgebracht werden musste; es ist klar, dass die Bestandteile rein pflanzlicher Natur und dabei auch wirklich „rein“ sind, da nicht genmanipuliert (wie das Soja aus Übersee, mit dem auch hierzulande die in Massentierhaltung Eingesperrten und Leidenden zugestopft werden).
Daher ist es sinnvoll, immer wieder solche Fleischimitate zuzubereiten und auch anderen zu servieren: Sie beweisen nämlich, dass kein Blut mehr fließen muss, um sich so wie bisher mit Steaks und Geschnetzeltem und Gulasch etc. zu ernähren.
Somit ist auch das Wort „Fleischersatz“ sinnlos: Fleisch (bzw. Aas...) muss überhaupt nicht ersetzt werden (weil man tierliche Nahrung nicht benötigt) - vielmehr kann es prima imitiert werden, einfach um die eigene jahrzehntelange Esstradition zumindest äußerlich nicht völlig aufzugeben.
Kassenschlager des Advents 2014 wird bestimmt das neue vegane Kochbuch zum „schnellen Essen“ vom Berliner Starkoch. Wer es durchblättert, erkennt vermutlich Ähnlichkeiten mit dem eigenen Kochen daheim.
Diese Keine-Suppe braucht tatsächlich nur zehn Minuten „Kochzeit“.
Als Basis dient die in allen Supermärkten erhältliche Zusammenstellung namens „Suppengrün“.
Doch sie wird nun nicht zur Suppe verkocht...!
Ganz einfach die enthaltenen Bestandteile Lauch, Möhren und Sellerie kleinschneiden und im Dämpfkorb für den Kochtopf ohne direkte Berührung mit kochendem Wasser dünsten.
Parallel in einer Pfanne ein paar Tofuscheiben, Zwiebelstücke, Pinienkerne, klein geschnittene Haselnuss, Tomate und eine in Bandnudeln geschnittene Zucchini mit etwas Rapsöl kräftig anbraten.
Am Schluss erst würzen und alles - noch bissfest - gemeinsam servieren.
Guten Appetit!
Mit vielen Ideen, Geschichten und vor allem Tipps startet unser neuer Adventskalender - links in der Navigation ab 1. Dezember 2014 zu finden.
Es gibt hier aber keine Verlosung und keine Gewinne, sondern vor allem Informationen und Hinweise für Freunde der veganen Lebensweise.
Gute Unterhaltung!
Am vergangenen Mittwoch konnte ich am veganen Kochkurs von Nicole Just teilnehmen.
Unter dem scharfen Auge der Kamera von SPIEGEL-TV haben wir dann geschnibbelt, gerührt und genossen, dass es nur so eine wahre Freude war...!
mit lauwarmer Auberginen-Paprika-Stippe.
Es entstand eine wunderbare, schnell zubereitete Vorspeise, die uns hervorragend für die Bereitung der nächsten drei Gänge motivierte.
Anschließend waren Carpaccio und Mousse aus der Roten Bete vorzubereiten.
Spannend, wie einfach und schnell diese Kombination fertig war!
mit Zweierlei von der Roten Bete.
Der Dialog war sehr gelungen: einerseits die Rote Bete - sowohl roh als Carpaccio als auch gegart als Mousse - kombiniert mit dem frittierten Jalapeno-Krapfen aus Seidentofu.
Für das anschließende Hauptgericht mussten alle - unter Anleitung von Nicole Just - auf verschiedene Weise Hand anlegen.
Schon das Vorbereiten des Strudelteigs erwies sich als echte Herausforderung, von der anspruchsvollen Füllung ganz zu schweigen...
mit mariniertem Kohl und einer Blumenkohlcreme.
Das ist eine sehr spannende Kombination, fanden wir alle. Und sie war nicht nur lecker und sättigend, sondern auch sehr nahrhaft zusammengestellt.
Natürlich konnten wir jeweils immer nur an Teilen der leckeren Gerichte mitwirken.
Dennoch war dieser unser Beitrag zum Gelingen des Ganzen immer auch herausfordernd und beglückend zugleich.
mit karamellisierten Äpfeln.
Dieses Dessert war wirklich die Krönung eines hervorragenden rein pflanzlichen Abendmahls, das gemeinsam von 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern dieses Kochkurses geschaffen worden war.
Interessante Menschen umgaben uns. Hervorragende bio-vegane Weine begleiteten uns durch den Abend.
Wir bekamen zahlreiche Tipps von Nicole und natürlich auch im Nachhinein die genauen Rezepte für alles, was wir da unter ihrer Leitung gezaubert hatten.
Das Team von SPIEGEL-TV begleitete uns dezent und einfühlsam. Was sie uns gefragt und wie wir geantwortet hatten, verrate ich natürlich nicht. Wir sind nun gespannt auf die Sendung...
Nach fünf Stunden, als die Fernsehleute längst abgereist waren und noch rege gefachsimpelt wurde, verabschiedeten wir uns mit einem ganz großen Dankeschön für diesen unvergesslichen Abend von Nicole Just. Gern auf ein Wiedersehen!